Die Taufe Jesu (Metropolit Antoniy von Surosch)
Am 19. Januar
Wie lebendig machend und wie furchtbar kann Wasser vorkommen. Am Anfang des Buches der Genesis lesen wir, wie der Geist Gottes- schwebte über das Wasser und wie aus diesem Wasser alle lebendigen Wesen entstanden. Im Laufe des Lebens der ganzen Menschheit – besonders deutlich im Alten Testament – sehen wir das Wasser wie eine Lebensweise: das Wasser beschützt das Leben, des Ersehnenden in der Wüste, es macht lebendig die Felder und die Wälder, ist als ein Zeichen des Lebens und der Gottes-Gnade, und in den heiligen Büchern den Alten und Neuen Testamenten wird das Wasser als eine Gestalt der Säuberung, den Waschungen, den Erneuerungen dargestellt.
Aber wie schrecklich kann Wasser vorkommen: das Wasser der Überschwemmung, in dem sie alle, die vor dem Gericht Gottes- nicht widerstehen konnten umgekommen sind, und das Wasser, das wir im Laufe unseres ganzen Lebens sehen, furchtbares, verderbliches, dunkles Wasser der Überschwemmungen…
Und Christus ist zum Wasser des Jordan gekommen; zu diesem Wasser nicht mehr sündenlosen Erde, sondern unserer Erde, bis zu den Inneren entweiht durch die menschlichen Sünden und Verrat. In dieses Wasser kamen, die Menschen um gewaschen zu werden, die nach dem Predigt des Johanns des Täufers Ihre Sünden bereuten; wie schwer waren die Gewässer von der Sünde der Menschen, die damit gewaschen wurden! Wenn wir nur sehen könnten, wie schwer und furchtbar waren diese Sünden! Und zu diesem Wassern ist Christus gekommen, am Anfang Seines Weges der Predigt und des allmählichen Aufstieges auf das Kreuz, um sich in diesen Wassern einzutauchen, die das ganze Gewicht der menschlichen Sünde tragen – Er, der sündenlose.
Dieser Moment der Taufe Christi – ist einer der furchtbarsten und tragischen Momente Seines Lebens. Die Geburt Christi ist ein Augenblick, bei dem Gott, aus Seiner Liebe zum Menschen wünschend, uns vom ewigen Untergang zu retten, nimmt das menschliche Fleisch an, und das menschliche Fleisch von der Gottheit durchleuchtet wird, wie es erneuert wird, wird ewig, rein, hell, jenes Fleisch, das durch das Kreuz, der Auferstehung, der Himmelfahrt kommt zum Gott Vater und zur Rechten sitzen wird. Aber am Tag der Taufe Christi endet dieser Vorbereitungsweg: jetzt, hat Jesus Christus das volle Maß der Reife als Mensch erreicht, sich verbindend durch die vollkommene Liebe und dem vollkommenen Gehorsam mit dem Willen des Vaters, geht mit eigenen freien Willen, dass zu erfüllen was der Vorewige Rat vorgeschrieben hat. Jetzt bringt der Mensch Jesus Christus dieses Fleisch als die Gabe nicht nur dem Gott zum Opfer, sondern der ganzen Menschheit, nimmt auf die Schultern das ganze Schrecken der menschlichen Sünde des menschlichen Fallens, und taucht in diese Wassern, die jetzt zum Wasser des Todes wird, zur Gestalt des Unterganges, die in sich alles böse, das ganze Gift und den ganzen sündhaften Tod tragen.
Die Taufe Gottes, in der weiteren Entwicklung der Ereignisse, am meisten nähert sich dem Schrecken des Getsemani Gartens, auf die Einsamkeit des Kreuztodes und auf den Untergang in die Hölle. Hier verbindet sich Christus mit dem menschlichen Schicksal so, dass das Gewicht ihres Schreckens sich auf Ihn legt, und der Untergang in die Hölle ist das letzte Maß Seiner Einheit mit uns, dem Verlust des ganzen – und dem Sieg über das Übel.
Deshalb ist dieser majestätische Feiertag so tragisch, und deshalb werden die jordanischen Gewässer, die ganze Schwere und den ganzen Schrecken der Sünde in sich tragen, durch die Berührung mit dem Körper Christi, dem sündenlosen, allreinsten, unsterblichen Körper, die glänzend und leuchtend durch die Gottheit ist, dem Körper Gottmenschen, bis zu den Tiefen gereinigt und wieder primär werden, wie das ursprüngliche Wasser des Lebens, fähig zu reinigen und die Sünde abzuwaschen, den Menschen zu erneuern, ihm Unsterblichkeit zurückzugeben, zu seinem Kreuz zufügen, schon nicht zu dem Kind des Fleisches, sondern des ewigen Lebens, des Reiches Gottes- zu machen.
Wie scheue (Ehrfurcht) ist dieser Feiertag! Deshalb, wenn wir an diesen Tag das Wasser weihen, wir mit solchem Erstaunen und der Ehrfurcht schauen wir sie an: diese Gewässern werden durch den Abstieg des Heiligen Geistes zum Wasser des Jordans, nicht nur als ursprüngliches Wasser des Lebens, sondern zum Wasser, das fähig ist, nicht nur das vorübergehende sondern auch ewige Leben, zu geben; deshalb schließen wir uns zu dem Wasser andachtsvoll, scheu an; deshalb benennt die Kirche das Wasser als ihr großes Heiligtum und ruft zu uns, das in den Häusern (im Falle der Krankheit), im Falle der herzlichen Trauer, im Falle der Sünde, für die Säuberung und die Erneuerung, für die Eingliederung bis zur Neuheit des gereinigten Lebens zu behalten. Wir werden diesen Wassern schmecken, wir werden es andachtsvoll anrühren. Durch dieses Wasser ist die Erneuerung der Natur, die Weihung des Wesens, die Verwandlung der Welt angefangen. Ebenso, wie in den heiligen Gaben, hier auch sehen wir den Anfang des zukünftigen (Millennium), den Sieg Gottes- und den Anfang des ewigen Lebens, des ewigen Ruhmes – nicht nur den Menschen, sondern der ganzen Natur, als Gott alles in allem wird.
Ehre dem Gott für Seine unendliche Gnade, für Seine Göttliche Nachsicht, für die Heldentat des Sohnes Gottes-, der auch zum menschlichen Sohn werde! Ehre Gott, dass Er auch den Menschen und unsere Schicksale erneuert, und die Welt, in der wir leben, und das, wir immerhin leben können mit der Hoffnung schon des bestehenden Sieges und dem Jubel darüber, dass wir auf den Tag Gottes warten, der groß, wunderbar, furchtbar wird, als leuchtet die ganze Welt durch übernommene Glückseligkeit, und nicht nur durch den gegebenen Heiligen Geist! Amen.
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Mit welchem Gefühl der Ehrfurcht vor Christus und der Dankbarkeit zu den Verwandten die uns zum Glauben gebracht haben, erinnern wir, über die Taufe: wie wunderbar ist es zu denken, dass unsere Eltern oder die nahe stehenden Menschen uns den Glauben an Christus geöffnet haben, für uns vor der Kirche und vor Gott gebürgt, sind wir durch das Sakrament der Taufe, Christen geworden, in Seinen Namen genannt. Wir tragen diesen Namen mit solcher Ehrfurcht und dem Erstaunen, wie eine junge Braut den Namen des Menschen trägt, den sie auf das Leben und auf den Tod liebgewonnen hat und der ihr den Namen gegeben hat; wie bewahren wir diesen menschlichen Namen! Wie ist es uns teuer, wie es uns heilig ist, wie es für uns furchtbar wäre durch eine Tat, auf die Schmähung den Missgünstigen Ihn abzugeben… Und gerade so verbinden wir uns mit Christus, dem Erlöser Christus, unserem Gott, der zu Mensch geworden und der uns gibt, Seinen Namen zu tragen. Und wie auf der Erde, uns nach unseren Taten über das ganze Geschlecht gerichtet wird, das denselben Namen trägt, so auch hier, wird gerichtet nach unseren Taten, nach unserem Leben über Christus.
Was für eine Verantwortung das ist! Apostel Paulus hat fast vor zwei Tausend Jahren die junge christliche Kirche vorgewarnt, dass wegen einigen von ihnen, die unwürdig leben, der Name Christi geschmäht wird. Ist es jetzt nicht auch so? Denn auch jetzt leben Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die den Sinn des Lebens finden wollen, die Freude, die Tiefe in Gott, sich von Ihm nicht entfernen, uns schauend, sehend, das wir leider keine lebendige Weise des Evangelien Lebens – persönlich, und wie die Gesellschaft sind?
Und jetzt am Tag der Taufe Gottes möchte man vor dem Gott von sich selbst sagen und, alle dazu rufen, es zu sagen, wem war es gegeben, sich im Namen Christus taufen zu lassen: erinnern Sie sich, dass Sie jetzt die Träger dieses heiligen und göttlichen Namens sind, dass auf Sie schauend, werden andere Menschen, über unseren Gott, unseren Erlöser, Erlöser den aller, richten, dass wenn Ihr Leben – mein Leben! – wird dieser Gottes Gabe – würdig sein, so werden sich Tausende ringsumher retten, und wenn es unwürdig sein wird – werden sie verschwinden: ohne Glauben, ohne Hoffnung, ohne Freude und ohne Sinn. Christus ist auf den Jordan sündenlos gekommen, ist in dieses furchtbare jordanische Wasser eingetaucht, das Wasser das durch die menschliche Sünde schwer wie tot geworden , und Er ist in das Wasser eingetaucht und hat sich unserer Sterblichkeit und allen Folgen des menschlichen Fallens, der Sünde, der Erniedrigung angeschlossen um uns, fähig zu machen, unserer würdig menschlichen Neigung zu leben, das für Gott würdig ist, der uns gerufen hat als die Verwandten mit Ihm zu sein, wie Kinder, Seine zu sein…
Wir werden auf diesen Willen Gottes, auf diesen Gottes Aufruf antworten! Wir werden es begreifen, wie hoch, wie majestätisch unsere Würde ist, wie groß ist unsere Verantwortung, und wir werden in das jetzt schon anfangende Jahr eintreten, so, dass wir zur Ehre Gottes- und der Rettung jedes Menschen werden, der unser Leben anrührt! Amen.
(Metropolit Antoniy von Surosch; Übers. Alexander)
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