Sonntag der Kreuzverehrung
Vor Deinem Kreuz, o Gebietender, fallen wir nieder, und Deine heilige Auferstehung lobpreisen wir !
Am Vorabend wird bei der Nachtwache ein Kreuz aus dem Altarraum zur Verehrung in die Mitte der Kirche getragen. Diese Kreuzverehrung erfolgt unter dem Gesang des Hymnus: “Dein Kreuz, 0 Gebieter, beten wir an, und Deine heilige Auferstehung preisen wir.” Das Kreuz bleibt die ganze Woche zur Verehrung in der Mitte der Kirche liegen. Diese Woche ist eine Woche des strengeren Fastens als die zweite und dritte Fastenwoche. Am Mittwoch ist die Hälfte der Fastenzeit vergangen. An allen Tagen der Woche wird das Kreuz verehrt. Am Freitag wird bei der Vesper das Kreuz in den Altar getragen. Das Kreuz ist wie die Ikonen und das Evangelienbuch für die orthodoxen Christen eine
In dieser Transparenz des Kreuzes wird uns deutlich die Wirklichkeit des Welt in diesem Licht zu sehen, führt uns im Glauben immer hin zur Auferstehung.
Zum Unterschied zum Westen, der beginnend mit der Aristoteles-Rezeption durch Augustinus und das Mittelalter weithin materielle und geistliche Welt streng trennt, lehrt und die Orthodoxie die Ganzheit der Schöpfung zu sehen, sei sie nun materiell oder nicht-materiell; und so auch die Ganzheit der Wirklichkeit: Kreuz und Auferstehung !
Wir kennen daher keine Konzentration auf die bloße Meditation der Leiden vor dem körperlichen Christusleichnahm auf Kruzifixen. Unsere Verehrung des kostbaren und lebensspendenden Kreuzes ist eine dankbare Unterwerfung unter das Kreuz, das uns durch Gottes Menschenliebe vom Symbol der Hinrichtung zum Zeichen des Heils geworden ist.