Das Sakrament der Myrosalbung
Das Sakrament der Myronsalbung (Firmung) wird heute zusammen mit dem Sakrament der Taufe gespendet, sofort im Anschluss daran. In diesem Sakrament wird der Getaufte mit heiligem Myron (ein in besonderer Weise geweihtes und wohlriechendes Öl mit komplizierter Zusammensetzung) an verschiedenen Stellen des Körpers gesalbt, und durch das heilige Myron wird ihm die Gabe des Heiligen Geistes gegeben, der hilft, im geistlichen Leben zu wachsen und stark zu werden. Die Myronsalbung wird sofort nach dem Untertauchen in das Taufbecken und der Übergabe des Taufkreuzes und -kleides vollzogen. Der Priester liest ein Gebet, in dem er dem Herrn für die Reinigung und Heiligung des neuen Mitglieds der Kirche dankt, für seine Geburt aus dem Wasser und dem Geist, und in dem er um das Siegel des Heiligen Geistes durch die Myronsalbung bittet. Dieses Siegel des Herrn bewahrt und beschützt uns. Das heilige Myron -ein wohlriechendes vom Patriarchen geweihtes Öl -wird einmal in einigen Jahren geweiht und danach an die verschiedenen Pfarreien für die Spendung des Sakraments der Myronsalbung verschickt. Es wird im Taufkästchen des Priesters zusammen mit den anderen Utensilien aufbewahrt, die für die Taufe und Myronsalbung erforderlich sind.
DER RITUS DES SAKRAMENTS.
Nachdem der Priester den Pinsel in das Gefäß mit Myron getaucht hat, salbt er Stirn, Augen, Nase, Lippen, Ohren, Brust, Hände und die Füße in Kreuzesform und spricht dabei jedesmal: “Siegel der Gabe des Heiligen Geistes. Amen. “Das Wort “Amen” sprechen auch die Taufpaten und die Täuflinge mit dem Priester mit. Danach gehen die Täuflinge und Taufpaten hinter dem Priester dreimal um das Taufbecken, wobei der Vers gesungen wird: “Alle, die ihr in Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Alleluja” (dreimal). Während der Prozession um das Taufbecken tragen alle brennende Kerzen in der Hand. Sofort nach der Prozession werden die Epistel und das Evangelium gelesen. In frühchristlicher Zeit trug der Neugetaufte das helle Gewand, das ihm nach der Taufe angezogen wurde, eine ganze Woche. Auch das heilige Myron blieb eine ganze Woche auf seinem Körper, an den Stellen, an denen er damit gesalbt worden war. In dieser Zeit hörte er die Erklärungen über das Sakrament der heiligen Eucharistie und bereitete sich auf den Empfänger Heiligen Gaben Christi vor. Nach Ablaufeiner Woche kam er zum Bischof, und das Myron wurde abgewaschen. Jetzt geschieht alles an einem Tag. Nach der Lesung der Epistel und des Evangeliums und einiger Gebete nimmt der Priester einen speziellen Schwamm, taucht ihn in das Taufbecken und wäscht damit die Stellen auf dem Körper des Täuflings, die mit dem heiligen Myron gesalbt worden sind. Die Besiegelung durch der Gabe des Heiligen Geistes, die sichtbar durch die Salbung mit Myron vollzogen worden ist, bleibt nun im Herzen des Christen. Während der Waschung spricht der Priester zum Täufling: “Du bist gerechtfertigt, bist erleuchtet, bist geheiligt, bist abgewaschen durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes…-Du bist getauft, bist erleuchtet, bist gesalbt, bist geheiligt, bist gewaschen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.” Das Schneiden der Haare, das nun folgt, ist seit alter Zeit ein Symbol für Gehorsam und Opfer. Zum Beispiel heißt der Ritus des Eintretens in den Mönchsstand “Abschneiden der Haare” tpostrig -Tonsur). In einem vorangehenden Gebet preist der Priester Gott dafür, dass Er den Menschen nach Seinem Ebenbild geschaffen hat und mit einem wohlgestalteten Körper und einer Seele ausgestattet hat. Jeder seiner Teile ist voll von Schönheit und Sinn. Obenan aber hat Gott das Haupt gesetzt und darin eine Vielzahl von Gefühlen, die einander nicht hinderlich sind. Der Priester schneidet einige Haarsträhnen vom Kopf des Neugetauften als Opfer und Weihe an Gott. Dies macht er mit einer besonderen Schere an vier Stellen in Form eines Kreuzes: auf dem Hinterkopf, an der Stirn und der rechten und linken Seite des Kopfes. Dabei spricht er die Worte: “Geschoren wird der Diener (die Dienerin) Gottes (hier wird der Name genannt) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. “
Währenddessen bereitet der Taufpate oder der Altardiener Wachs für die abgeschnittenen Haare vor. Das Wachs wird dann zusammen mit den Haaren zu einer Kugel geformt und in das Taufbecken getaucht. Dies tut der Priester oder bisweilen auch jemand, der ihm hilft. Damit endet die Feier des Sakramentes der Taufe, der Myronsalbung (Firmung) und der sie begleitenden Riten.
EINGLIEDERUNG IN DIE KIRCHE UND GEBET ZUM VIERZIGSTEN TAG.
Gewöhnlich werden heutzutage die Neugetauften sofort nach der Feier der Myronsalbung mit einem eigenen Ritus in die Kirche eingegliedert, und für die Mutter wird das Reinigungsgebet am vierzigsten Tag nach der Geburt gelesen. Sowohl das Taufkind als auch seine Mutter können danach die Heiligen Gaben Christi empfangen. Die Mutter steht mit dem Kind vor der Königstür und hat das Haupt gebeugt, der Priester spricht folgendes Gebet: “Herr, Gott, Allherrscher, Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Du alle vernünftige und unvernünftige Kreatur durch Dein Wort erschaffen und alles aus dem Nichtsein ins Dasein gerufen hast, wir bitten Dich und rufen Dich an: reinige diese Deine Dienerin (Name der Mutter), welche Du nach Deinem Willen wieder aufgerichtet hast, und welche jetzt in Deine Kirche gekommen ist, von allen Sünden und von jedem Makel, auf dass sie gewürdigt werde, ohne Verurteilung teilzunehmen an Deinen heiligen Geheimnissen. ” Der zweite Teil des Gebetes betrifft das Kind: “Segne auch das aus ihr geborene Kind; lasse es aufwachsen; heilige es und mache es verständig, züchtig, klug und gut: weil Du es hervorgebracht und ihm das Licht der Erde gezeigt hast, auf dass ihm in der von Dir bestimmten Zeit auch das geistliche Licht geschenkt werde, und es zugezählt werde zu Deiner heiligen Herde, durch Deinen eingeborenen Sohn, mit welchem Du gebenedeit bist, mit Deinem allheiligen und guten und lebenspendenden Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. ” Danach nimmt der Priester das Kind von der Mutter, macht mit ihm ein Kreuz vor der Königstür mit den Worten: “In die Kirche eingegliedert wird der Diener (die Dienerin) Gottes (Name des Kindes) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.” Danach spricht er: “Er wird eingehen in Dein Haus, anbeten vor Deinem heiligen Tempel. Mitten in der Versammlung wird er Dich preisen. ” Buben werden vom Priester durch die südliche Tür in den Altarraum hineingetragen, um den Altartisch herum und bei der nördlichen Tür wieder heraus. Dabei spricht der Priester das Gebet des greisen Simeon, der das Jesuskind in seine Arme genommen hat, als es die Gottesmutter in den Tempel von Jerusalem gebracht hat. Danach reicht der Priester allen Anwesenden das Kreuz zum Küssen.
((Книга о церкви: Лоргус,Дудко))
(использованы кадры из фильма “Азбука Православия”) Comments are off for this post