Am 19 Januar feiern orthodoxe Christen überall auf der Welt das Fest der Theophanie, die Erscheinung unseres Herrn und Gottes und Erlösers Jesus Christus seine Offenbahrung und die Taufe im Jordan. Durch die Taufe Jesu im Jordan wurde das Wasser dieses Flusses und jedes Flusses geheiligt. Ohne Wasser und ohne den Lebensspender, den Heiligen Geistes, ist Leben in unserer Welt undenkbar. Als sich Jesus während seiner Taufe aus dem Wasser erhob, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist senkte sich gleich einer Taube auf ihn herab; zugleich war eine Stimme zu hören, die ihn seinen „geliebten Sohn” nannte.
Daher findet am Fest der Theophanie die Große Wasserweihe statt. Der Priester spricht ein Segensgebet und taucht dreimal das Kreuz in das Wasser. Im Kirchenkalender ist die Theophanie einer der wichtigsten Feiertage im Kirchenjahr. Deshalb befand sich auch der Priester unserer Gemeinde zusammen mit den anderen Brüdern und Schwestern am frühen Morgen des 19.01.2020, unmittelbar nach Sonnenaufgang, auf einem Schiff auf der Elbe und feierte dort die Große Wasserweihe: Der Priester Vater Joachim legte das Kreuz und das Evangelienbuch auf das Analogion. Kerzen wurden angezündet, Tisch und Festtagsikonen beräuchert und Moleben gesungen. Er tauchte das Kreuz dreimal in das Gewässer. Somit wurde die Elbe geweiht.
Auch in unserer Kirche wurde nach dem Abendgottesdienst das Wasser geweiht, damit jeder orthodoxe Gläubige davon in Gefäßen mit nach Hause nehmen konnte. Es wird dann neben den Ikonen das ganze Jahr aufbewahrt und ein Schlückchen davon wird nach den Morgengebeten getrunken. Es ist ein ganz besonderes Wasser, denn es ist durch den Heiligen Geist geweiht und gesegnet. Es ist ein Heilmittel für Leib und Seele und erinnert uns täglich an unsere Taufe.
—Predigt zur Taufe des Herrn- (Metropolit Antoniy von Surosch)